Dienstag, 26. Juli 2011

Rezension: Pixity - Stadt der Unsichbaren von Dieter Paul Rudolph

Titel: Pixity Stadt der Unsichbaren
Autor: Dieter Paul Rudolph
Genre: Krimi
Verlag: Conte
ISBN: 9783941657298
Seitenanzahl: 286 Seiten
Preis: 13,90 €
Erschienen: 25.03.2011
Bewertung:



Sie hätten wissen müssen, dass das Internet nur erfunden wurde, um Päderasten und Psychopathen zu dienen. Und Geschäftemachern und Intriganten und wahnsinnigen Idioten und überhaupt irgendwelchen Hirnis, die sich am liebsten selber auf die Schlachtbank legen.(Seite 223)

Um was geht es?: Pixity, eine virtuelle Stadt in der Kinder und Jugendliche zusammenfinden können. Denn hier steht nicht nur das gemeinsame Chatten im Mittelpunkt sondern auch das gemeinsame Lernen. Mit Hilfe von Lernprogrammen kann man zusammen Gruppen bilden, um so seine Wissenslücken in der Schule zu füllen. Dies war die Idee von Pixity und eine wahre Erfolgsgeschichte.
Doch das Lernen rückte immer mehr in den Hintergrund. Sogenannte „Fakes“ geben sich als 14 Jährige aus, sind in Wirklichkeit 40 und machen sich an die Kinder ran.
Nils Bentner ist der Programmierer von Pixity, gemeinsam mit seinen Geschäftspartnern hatte er die Idee von einer Stadt aus animierten Figuren. Bis plötzlich ein Geschäftspartner ermordet aufgefunden wird. Eine Stadt ohne Gesichter, jeder kann jeder sein. Wer ist der Mörder? Was ist sein Motiv? Und was hat das ganze mit Pixity zu tun?

Aufmachung des Buches: Das Cover ist sehr gut gelungen und wirkt sehr stimmig. Es erinnert an einen Computerbildschirm beim Hochfahren. Das Gesicht, was maskenartig abgebildet ist, scheint für Pixity zu stehen, wo man nie weiß wer hinter der Tastatur sitzt.

Meine Meinung: Das Buch beinhaltet einen Thematik die recht schwierig ist. Pädophile, die es anregend finden mit Kindern oder Jugendlichen über Sex zu reden. Sie breiten sich in Chats für Kinder immer mehr aus, doch fast jeder kennt die Gefahr, wenn man mit jemanden Unbekanntes schreibt. Doch trotzdem geben wir immer schneller und immer mehr private Details aus unserem privaten Leben heraus. Details, die einem schnell zum Verhängnis werden können. Denn man weiß nie wer hinter der Tastatur, im Schutz seiner eigenen vier Wände sitzt. Leider, finde ich, wird dort auch viel zu wenig Aufklärungsarbeit geleistet. Den Straftätern wird es leider immer leichter gemacht, sich Kindern auf sexuelle Weise zu nähern.
Die Handlung regt einem zum Nachdenken an. Wie kann man sich besser schützen? Wie die Kinder, die sich in solchen Chats herumtreiben? Und warum wird in diesem Bereich immer noch viel zu wenig Aufklärungsarbeit geleistet?

Mit dieser schweren Thematik und der oft konfusen Schreibweise des Autors hat man da einen richtigen Brocken vor einem liegen, der zwar nur knappe 300 Seiten aufweisen kann, aber einem ziemlich schwer in den Händen liegt.
Die Charaktere bleiben alle schwammig. Keiner ging mir recht nahe und ich war auch froh darum, denn befreundet sein, das möchte man mit diesen Personen definitiv nicht. Man ließt alles aus der Sicht von Nils Bentner, dem Programmierer von Pixity. Für mich ein unsympathischer Mann. Aber eigentlich wirkten alle Charaktere sehr unsympathisch und anstrengend.

War ich von der Schreibweise am Anfang des Buches noch recht angetan, änderte sich das leider zum Ende hin. Der Satzbau wurde immer verworrener und unverständlicher. Man sprang oft von einem Geschehen ins Nächste und das oft im gleichen Satz. Dadurch verliert man schnell den roten Faden, weiß gar nicht mehr was jetzt passiert. Der ganze Handlungsstrang bleibt dadurch verworren und undurchschaubar.
Beim Ende hat dies dann den Höhepunkt erreicht und erst nach dem zweiten mal lesen der letzten Seiten habe ich diese dann auch verstanden. Das Sätzen von Satzzeichen wäre für das Lesen einfacher gewesen. Aber oft findet man nur Worte, die, wie es manchmal scheint, willkürlich aneinander gereiht werden.

Fazit: Wer sich mit dem Thema auseinander setzten möchte, dem empfehle ich das Buch, denn der wird auch über den verworrenen Satzbau hinwegsehen. Kenntnisse über Chatprogramme und Internet vereinfachen auch das Lesen, sonst hat man bei vielen Passagen nur Fragezeichen über dem Kopf.

Autor: Dieter Paul Rudolph, in Krimikreisen bekannt unter dem Kürzel dpr, wurde 1955 in Blieskastel/Saar geboren. Er studierte Germanistik und hat als Multimedia-Entwickler gearbeitet. Er ist Krimikritiker, Mitherausgeber des Krimijahrbuchs und Betreiber des Blogs »Watching the Detectivs«. Nachdem er bereits einige Sachbücher zu verschiedensten Themen veröffentlicht hat, legt er nun seinen ersten Krimi in Buchform vor.



Für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplar möchte ich mich ganz herzlich beim Conte - Verlag und Blogg dein Buch bedanken! 




1 Kommentar:

  1. schöne Rezi :) Das Buch erinnert mich irgendwie an eine Folge von Ghost Whisperer. Da ging es so ziemlich um dieselbe Thematik. Für mich hört es sich leider nicht interessant genug an, um mir das Buch zu kaufen.

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