Montag, 26. Dezember 2011

Buchbesprechung: Die Kinderhexe von Roman Rausch

Titel: Die Kinderhexe
Autor: Roman Rausch
Genre: Historischer Roman
ISBN: 978-499-25710 0
Seitenanzahl: 380 Seiten
Preis: 8,99€
Erschienen: 01.12.2011






Ich habe gesündigt in Gedanken, Worten und Werken. Durch mein Vergehen sind viele unschuldige Seelen auf dem Scheiterhaufen gerichtet worden“  




Erster Satz:
Die Erde ist vergiftet und mit ihr die Menschen.

Um was geht es?:
Würzburg zu Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Die Scheiterhaufen lodern, der Hexenwahn schreitet immer weiter heran.
Jeder beschuldigt jeden nur um noch jemanden mit in den Tod zu reißen.
Als schließlich auch die alte Hebamme Babette dem Feuer zum Opfer fiel, schwört Kathi denen Rache, die sie dorthin gebracht haben. Sie gibt vor, an einem Hexensabbat teilgenommen zu haben und bestimmte Bürger dort gesehen zu haben. Ein unaufhaltsames Lauffeuer bricht aus, bis dies letztendlich auch auf die Kinder übergreift.

Meine Meinung:
Das Buch hat ein für einen historischen Roman übliches Cover. Schlicht und mit der Flamme im Hintergrund auch passend!
Das Buch begleitet immer wieder verschiedene Charaktere und am Anfang folgt es auch mehreren Handlungssträngen aber alles trifft sich immer irgendwie bei unserer Protagonistin Kathi.

Die Geschichte besticht aber nicht nur durch eine starke Protagonistin, die für die Gerechtigkeit kämpft, für ihre eigenen Fehler gerade steht und ihre Freunde beschützt, auch wenn sie sich dadurch selbst in Gefahr begibt, sondern auch durch die vielen verschieden Charaktere, die alle sehr lebendig beschrieben sind. Außerdem zieht Roman Rausch einen mit seiner Art zu schreiben in den Bann, so dass ich das Gefühl hatte mitten in Würzburg zu sein, und mit Kathi durch die Straßen gehe und noch den Geruch vom letzten Hexenfeuer in der Nase habe.

Das Buch streift aber nicht nur die Hexenverbrennung an sondern geht auch auf die früheren Foltermethoden ein, so dass mir das ein oder andere Mal die „Haare zu berge standen“. Für zart besaitete werden die beschrieben Foltermethoden kein Zuckerschlecken sein, aber ich bin froh das Roman Rausch nichts „weich gewaschen“ hat, sondern die ganze Grausamkeit, die dahinter steckte, beschrieben hat.
Die Hexenjagd und Verbrennungen sind auch der Haupthandlungsstrang der Geschichte und ich bin froh darüber, dass mal keine Liebesgeschichte vom Wesentlichen ablenkt.

Fazit:
Ein historischer Roman über die Hexenjagd und ein Mädchen, dass versucht sich an denen zu rächen, die für die Grausamkeiten verantwortlich sind.
Eine packende und „unter die Haut gehende“ Geschichte, die einen gleich mit ins Geschehen nimmt und einen erst wieder los lässt, wenn man die letzte Seite zumacht.
Für jeden zu empfehlen, der gerne mehr über die Hexenjagd erfahren möchte und/oder gerne historische Romane ließt.

Autor:
Roman Rausch, 1961 in Würzburg geboren, arbeitet nach dem Studium der Betriebswirtschaft im Medienbereich und als Journalist. Für seine Trilogie um den Kommissar Johann Kilian wurde er 2002 auf der Leipziger Buchmesse mit dem Book on Demand Award ausgezeichnet. Im gleichen Jahr gründet Roman Rausch gemeinsam mit Blanka Stipect die Schreibakademie storials (www.storials.com).
(Quelle

Für das Rezensionsexemplar bedanke ich mich ganz herzlich beim Rowohlt Verlag

http://www.rowohlt.de/


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