Sonntag, 14. August 2011

Rezension: Die Glasbücher der Traumfresser von Gordon Dahlquist

Titel: Die Glasbücher der Traumfresser
Autor: Gordon Dahlquist
Genre: Science Fiction & Fantasie
Verlag: Blanvalet
ISBN: 9783442372744
Seitenanzahl: 924
Preis: 9,95€
Erschienen: 17.09.2007
Bewertung:



Wissen Sie, was für ein Geräusch ein Mensch von sich gibt, wenn er ausgepeitscht wird, so lang und heftig ausgepeitscht wird, dass er nicht einmal mehr … vor Schmerzen schreien vermag?

Um was geht es?: Zwietracht, Intrigen, Zusammenhalt, Freundschaft, und ein großes Geheimnis.
Wir befinden uns im viktorianischen London.
Eine von ihrem Verlobten sitzengelassene Frau, ein Auftragskiller und ein Leibarzt geraten alle in eine großes Geheimnis und versuchen fortan die Welt vor ihrem Untergang zu retten. Drei Charaktere die unterschiedlicher nicht sein können, entdecken einen Band der Freundschaft zueinander. Werden sie es schaffen sich ihren Feinden in den Weg zu stellen, obwohl sie in der Minderzahl sind? Können sie verhindern, dass ihre Feinde die Weltherrschaft und die Träume aller Menschen an sich zu reißen?

Aufmachung des Buches: Das Cover ist sehr gelungen und im Bücherregal ein richtiger Augenfänger. Aber es sieht nicht nur gut aus, sondern passt auch noch perfekt zum Inhalt. Das Blau stellt die Glasbücher dar, die ein bedeutendes Thema in dem Buch sind. Die Maske als Symbol für das unerkannt bleiben und die vielen Maskenbälle, die in diesem Buch vorkommen.

Meine Meinung: So ein dicker Schinken schreckt auf den ersten Blick ab, aber das Cover und die Inhaltsangabe machten mich doch enorm neugierig.
In die Handlung kam ich ziemlich schnell rein und die Seiten ließen sich zügig lesen trotz der kleinen Schrift, an die man sich aber auch ziemlich schnell gewöhnt.
Das ganze Buch sieht man aus den verschieden Perspektiven der Protagonisten: Miss Temple, Doktor Svenson und Kardinal Chang, was wirklich gelungen ist, denn man sieht das ganze Geschehen aus verschieden Perspektiven und es setzt sich wie ein Puzzel irgendwann zusammen.

Bevor ich das Buch gelesen habe, schaute ich mir ein paar Bewertungen dazu an, dort las ich von „flachen Charakteren“, was mich am Anfang abgeschreckt hat, weil „flache Charaktere“ langweilen mich und regen nicht gerade zum weiter lesen an. Aber wenn Gordon Dahlquist „Flache Charaktere“ aufgebaut hat dann weiß ich nicht, was ich zu den Charakteren in anderen Büchern sagen soll...Flunder?
Die Charaktere sind so lebendig dargestellt, wie ich es nur selten in einem Buch gesehen habe. Das liegt wohl auch daran, das Dahlquist eine große Liebe zum Detail hat und wirklich alles beschreibt. Da kann schon mal die Beschreibung von Miss Temples Teezeit 3 Seiten lang dauern.
Man fiebert mit den Charakteren mit und leidet bei jeder kleinen Verletzung oder Rückschlag. Lässt man sich ganz auf dieses Buch ein kann man, wegen den detailreichen Beschreibungen, im viktorianischen Zeitalter versinken und spürt förmlich die Glasbücher auf der Haut. Lebendiger kann man eine Geschichte mit ihren Charakteren nicht darstellen.

Die Thematik und Handlung der Geschichte ist oft ein wenig kompliziert, hier ist Mitdenken angesagt. Wer ein leicht plätscherndes Buch will, ist mit den Glasbüchern schlecht bedient. Das Buch beansprucht die ganze Aufmerksamkeit des Lesers, denn sonst kann es passieren, dass man wichtige Details überließt und schon versteht man den ganzen Verlauf der Geschichte nicht mehr.
Zum Ganzen kommen dann noch die vielen Nebencharaktere, da kann man von den ganzen Namen schon mal erschlagen werden und schon weiß man nicht mehr, wer jetzt mit wem unter einer Decke steckt. Hier hätte ich mir doch ein Namensglossar gewünscht, das hätte manchmal das Lesen vereinfacht. Mein Namensgedächtnis ist recht gut aber jemand der damit Probleme hat wird schon bei den ersten 200 Seiten seine Probleme haben Charaktere zuordnen zu können.
Vor allem, da die Person auch manchmal die Namen falsch verstehen und so wird aus einem Major Black ein Major Blach. Diese Namensverwechslung wird allerdings erst 1 Kapitel weiter aufgeklärt. Allerdings gehen die Kapitel auch immer um die 100 Seiten. Eine interessante Idee, denn auch Charaktere können es mal mit den Ohren haben, aber das Lesen vereinfacht dies sicherlich nicht.

Trotz dem ganzen Namenswirrwarr hat mir die Geschichte sehr gut gefallen. Ein Buch mit einer völlig neuen Thematik, was man vorher so noch nicht gelesen hat.
Dahlquist hat einen wunderbaren detailreichen Schreibstil, aber genau deswegen kann es zu Episoden kommen, die einem richtig „trocken“ vorkommen. Da zieht sich das Buch dann auch mal ein paar Seiten, aber dies hält nie lange an, denn kaum dreht man sich um befindet man sich schon wieder im nächsten Abenteuer im Kampf zwischen Leben und Tod und einer Priese Sex.

Fazit: Ein aufregendes Abenteuer, das für jeden etwas ist, der eine Liebe zum Detail hegt und ausgefallene Charaktere bevorzugt.
Ein klasse Science Fiction – Fantasy – Krimi Buch, das für viele Stunden Lesespaß sorgt.

Autor: Gordon Dahlquist ist Bühnenautor und -regisseur. Seine Werke feierten Premieren in den Theatern von New York und Los Angeles, darüber hinaus hat er für mehrere experimentelle Filme die Drehbücher geschrieben und auch selbst Regie geführt. Sein Debütroman »Die Glasbücher der Traumfresser« wurde von Kritikern und Lesern aus aller Welt begeistert gefeiert. Seit 1988 lebt und arbeitet Gordon Dahlquist in New York.







Und die Geschichte geht weiter. Wer Lust hat die ausgefallen Hauptcharaktere weiter zu begleiten, hat mit dem 2ten Teil die Chance dazu. Das Dunkelbuch von Gordon Dahlquist. 

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