Samstag, 11. Juni 2011

Rezension: Corpus Delicti von Juli Zeh



Titel: Corpus Delicti: Ein Prozess
Autor: Juli Zeh                     
Genre: Zeitgenössische Literatur
Verlag: Schöffling Verlag
ISBN: 9783895614347
Seitenanzahl: 264 Seiten
Preis: 9,95 € 
Erschienen: 01.03.2009


Die Wahrheit, sagt Mia, sieht man immer nur aus dem Augenwinkel. Kaum dreht man den Kopf, hat sie sich in eine Lüge verwandelt.!

Um was geht es?: Die Gesundheit des Menschen ist sein Wichtigstes Gut. Jeder hat dafür zu sorgen diese zu schützen und sein bestes zu geben um nicht krank zu werden. Das neue Regierungssystem genannt „Die Methode“ bewacht jeden. Sport und Essenspläne bestimmen den Alltag. Der Genuss von Zigaretten wird mit Gefängnis bestraft.
Mia ist der festen Überzeugung das „Die Methode“ das einzig Wahre ist. Bis ihr Bruder der „Methode“ in die Hände fällt, für eine Tat die er Mias Ansicht nach, nicht verbrochen hat.
Sie bietet dem Staat die Stirn und es beginnt ein Kampf zwischen der „Methode“ und deren Widersacher.
Ein Buch was unseren Drang zu der „Perfekten Gesundheit“ in Frage stellt.

Cover: Wenn man das Buch gelesen hat, ist das Cover passend. Steril. Geheimnisvoll. Alles hinter Türen verschlossen.
Kennt man das Buch aber nicht, regt das Cover wirklich nicht zum Kaufen ein. Das Cover ist der erste Kontakt mit dem Buch, er entscheidet ob ich es in die Hand nehme um den Klappentext zu lesen oder es links liegen lasse. Hätte ich nicht soviel Gutes über dieses Buch gelesen hätte ich es wohl liegen gelassen.

Meine Meinung: Die Schreibweise von Juli Zeh ist wirklich außergewöhnlich. Am Anfang aber auch recht gewöhnungsbedürftig. Man ließt sich aber sehr schnell in den Schreibstil rein.
Die Autorin weiß wie sie mit Wörtern umzugehen hat, kurze Sätze oder auch nur ein perfekt gesetztes Wort, lässt die Spannung steigen, mitfühlen oder gibt der Geschichte eine völlig neue Wendung.

Von Mia der Hauptcharakterin des Buches erfährt man nur das Nötigste. Man konnte zwar eine Bindung zu ihr aufbauen aber zur besten Freundin wird sie sicherlich nicht. Trotzdem erscheint sie recht sympathisch. Sie führt Gespräche mit sich selber, hat eine unsichtbare Geliebte und überhaupt scheint sie ein wenig verrückt zu sein. Denn schließlich geht sie aufs Ganze um für das Recht zu kämpfen. Eine mutige Kandidatin.

Die Geschichte ist sehr interessant und nichts was aus der Luft geholt ist, sondern ein Gesundheitssystem zeigt wie es werden könnte. Und so abwegig ist das Ganze nicht mehr. Wir wandern mit großen Schritten darauf zu.
Desinfektionsmittel bald der beste Freund des Menschen?
Natürlich ist es nichts Schlechtes etwas für seine Gesundheit zu tun, aber dies über alles zu stellen?
Seinen Partner ausgewählt zu bekommen nach Erblagen? Nichts mehr alleine Bestimmen können. Der Staat, als ständige Bewacher. Jeder Mensch trägt einen Chip unter der Haut wo jedes Tun aufgezeichnet wird.
Eine erschreckende Vorstellung!

Das Buch ist keine leichte Lektüre für zwischendurch. Man muss sich ganz auf das Buch einlassen um es zu verstehen. Es regt mit vielen sprachlich hervorragenden Sätzen zum Nachdenken an.

Fazit: Wer von gesellschaftskritischen Büchern nicht zurück schreckt, sollte unbedingt zu diesem Buch greifen. Unbedingt lesen!

Autorin: Juli Zeh ist am 30. Juni 1974 in Bonn geboren und Tochter des ehemaligen Direktors beim Deutschen Bundestag, Wolfgang Zeh. Sie besuchte die Schule in Bonn, studierte Rechtswissenschaften in Passau, Krakau, New York und Leipzig. Anschließend studierte sie am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig, wo sie auch einige Jahre lebte. Seit 2007 lebt sie in Barnewitz im Landkreis Havelland, Brandenburg in der Nähe von Berlin. Seit ihrem Debütroman »Adler und Engel« 2001 hat Juli Zeh fast jedes Jahr einen neuen Roman veröffentlicht und annähernd dreimal so viele Auszeichnung pro Jahr eingeheimst. Unter anderem erhielt sie den Hölderlin-Förderpreis, den Deutschen Bücherpreis sowie den Solothurner Literaturpreis. Einige Ihrer Werke sind auch als Theaterstücke auf die Bühne gebracht worden. Inhaltlich bearbeitet Juli Zeh immer wieder fundiert rechtsphilosophische Themen und sieht das literarische Schreiben zum Zeitpunkt das Entstehens ausschließlich als Kommunikation mit sich selbst und nicht etwa als Möglichkeit als Autor eine bestimmte Botschaft vermitteln zu können. (Quelle

5 Kommentare:

  1. Schöne, ausführliche Rezension! So, ich habe es getan, du gehörst zu meiner aktuellen TTT Liste! Mach weiter so! :)

    LG
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    www.ThrillerOnline.de
    Jeden Montag neuer Lesestoff

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  2. Ui vielen dank das freut mich wirklich sehr.
    Musste erstmal überlegen was Die TTT Liste ist. Hab da noch nie mit gemacht. =)
    Muss ich mir mal merken, vielleicht starte ich damit nächste Woche.

    Lg Sumpflicht

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  3. Hallihallo :D

    Ich war Dich schon lange nicht mehr besuchen, daher bin ich wohl etwas spät dran, dies zu sagen aber:

    Dein neuer Header ist echt super! Gefällt mir sehr, was Du da gemacht hast :D

    Ich schau jetzt auf jeden Fall wieder öfter bei Dir vorbei. LG, Katarina :)

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  4. Hallo Katarina

    Dankeschön und freut mich das es dich auch mal wieder hier her verschlagen hat. =)

    Lg Sumpflicht

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  5. Ja sobald ich mit dem Buch fertig bin schreibe ich eine Rezension und sage dir bescheid ( wenn ich es nicht vergesse xD ) wie ich es fand.
    Finde das Cover auch richtig schön :D
    LG Diana

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